Absturzsicherung und seilt sich zu den Verunfallten ab. Jederzeit darauf achten, dass das einlaufende Seil einwandfrei in
das Abseilgerät einläuft. Der Abseilvorgang kann durch das Festhalten am aufwärts laufenden Seil beeinflusst werden. Bei
der verunfallten Person angekommen wird der Abseilvorgang gestoppt und der Retter positioniert sich durch Einlegen der
Rücklaufsperre. Die verunfallte Person wird jetzt mittels Verbindungsmittel EN 354, ANSI/ASSE Z359.4 zusätzlich mit dem
Abseil-Rettungsgerät verbunden. Durch betätigen der Hub-Steuereinrichtung kann der Retter sich und die verunfallte Person
in Richtung Heben anheben und das Auffangsystem der verunfallten Person entlastet werden. Die Absturzsicherung der
verunfallten Person wird gelöst. Nun kann die Rettung in Richtung heben erfolgen.
Bei einer Rettung durch Abseilen, wird durch betätigen der Hub-Steuereinrichtung in Richtung Heben die Rücklaufsperre
entlastet und in Mittelstellung geschaltet. Nun die Kraft in das Seil übertragen und die Hub-Steuereinrichtung durch lösen
deaktivieren. Durch Öffnen der Hand am einlaufenden Seil wird jetzt der Abseilvorgang beider Personen eingeleitet.
Jederzeit kann am einlaufenden Seil der Retter mit seiner Hand den Abseilvorgang beeinflussen.
Übungen
26.
Damit im Notfall die Rettung sicher durchgeführt werden kann ist eine professionelle Ausbildung der Benutzer durch speziell
ausgebildete Trainer unerlässlich. Die Übungen sind unter vergleichbaren Arbeits- und Einsatzbedingungen mit geeigneter,
unabhängiger zweiter Sicherung durchzuführen und unter Einhaltung der Sicherheits-hinweise.
27.
Rettungsübungen können sehr vielseitig und sehr komplex gestaltet sein und entsprechen daher nicht den in der Norm
vorgegebenen Prüfverfahren. Das kann zu vorzeitigem Verschleiß von Abseilgerät und Seil führen. Ursache hierfür
können sein z. B.: geringere Abseilhöhen - das Seil läuft häufiger durch das Gerät; wechselseitige Belastung durch die
Hubeinrichtung und den Abseilvorgang - Getriebe, Seilscheibe und Seil werden stärker belastet; hauptsächlich einseitige
Belastung des Gerätes - Getriebe, Seilscheibe und Seil werden sehr stark beansprucht; drehen des Handrades gegen die
Rücklaufsperre - bei übermäßigem Kraftaufwand führt es zum Versagen der Rücklaufsperre und kann den Abseilvorgang
blockieren; zusätzlich können die Auswirkungen verstärkt werden z.B. durch den Umgang des Benutzers mit dem Seil/Gerät,
der Umgebungsbedingungen (Umwelteinflüsse, Verschmutzung, chemische Einwirkungen, Kantenbeanspruchungen etc.)
Folgende Benutzugsempfehlungen sind zu beachten: Grundsätzlich können die Abseil-Rettungsgeräte und die
28.
Abfahrseile bis zum Erreichen der geprüften Abseilarbeit (7.500.000 Joule) belastet werden. Die geleistete Abseilarbeit der
Geräte ist nach Übungsende im Prüfbuch zu dokumentieren. Bei erreichter, maximal zulässiger Abseilarbeit ist das Gerät
mit dem entsprechenden Vermerk im Prüfbuch immer an den Hersteller zu senden. Wird das Gerät hauptsächlich einseitig
belastet, halbiert sich der Wert der maximal möglichen, zu erreichenden Abseilarbeit (3.750.000 Joule).
29.
Die Übungen sind so zu planen, dass die maximal mögliche, zu verrichtende Abseilarbeit des Gerätes (7.500.000 Joule)
bzw. (3.750.000 Joule nach Pkt. 28) nie überschritten wird.
30.
Durch die Fliehkraftbremse erwärmt sich das Abseil-Rettungsgerät. Erfolgen mehrere Übungen hintereinander, ist zwischen
den Übungen ein entsprechendes Zeitfenster zur Abkühlung des Gerätes zu planen. Es sind zum Schutz vor Verbrennungen
und Verletzungen immer Handschuhe zu tragen.
31.
Nach Ende der Übungen, spätestens nach einem Übungstag ist das Abseil-Rettungsgerät durch einen Sachkundigen
(
+
) zu prüfen. Es dürfen nur mängelfreie Geräte weiter verwendet werden.
6
8
Lagerung und Transport des Gerätes
Das Gerät, Seil und Zubehör sind vor negativen Einflüssen zu schützen. Zu diesen Einflüssen zählen u. a. Hitze oder Kälte,
elektrische Einflüsse, Funken, starke Sonneneinstrahlung (ultraviolette Degradierung), Stöße, Herunterfallen, scharfe oder spitze
Gegenstände, Nässeeinwirkung oder sonstige mechanische oder chemisch aggressive Einwirkungen. Das Gerät ist bei der
Lagerung und dem Transport grundsätzlich in einer geeigneten oder in der durch den Hersteller vorgegebenen Verpackung zu
lagern und zu transportieren. Die Lagerung hat dunkel und trocken zu erfolgen.
Langzeitverpackungen
Unterschiedliche Anforderungen an Langzeitverpackungen erfordern eine sorgfältige Auswahl des geeigneten Lagers/
Transportbehälters. Obwohl in Gerätebeuteln die Langzeitverpackung durch Polsterungen geschützt werden, können mechanische
Beschädigungen der Langzeitverpackung bei wiederkehrenden Transporten durch z.B. Stöße, herumschleudern, anecken, etc.
nicht ausgeschlossen werden. Für Langzeitlagerungen und mobilen Lagerorten (z.B. Kraftfahrzeuge) bzw. wiederkehrender
Transport zu Einsatzorten sind stabile Transportkoffer zu empfehlen.
Reinigung
Nach dem Gebrauch das Gerät gegebenenfalls reinigen. Seil mit milder, lauwarmer Seifenlauge abreiben, klarspülen und trocknen.
Die Trocknung ist ausschließlich auf natürliche Weise durchzuführen, d.h. nicht direkt über Wärmequellen aufhängen. Abseilgerät in
trockenen, luftigen und dunklen Räumen lagern (Idealfall). Kontakt mit Säuren, ätzenden Flüssigkeiten und Ölen vermeiden.
Vor der Verwendung von Desinfektionsmitteln ist aufgrund der komplexen gesetzlichen Produkteinstufungen nach den speziellen
Anwendungen und den Inhaltsstoffen Kontakt mit dem Hersteller auf zu nehmen.
Zubehör
Hinweis: Um eine negative Beeinflussung der sicheren Funktion der Abseil-Rettungshubgeräte zu verhindern darf nur vom
Hersteller zugelassenes Zubehör (z.B. Rettungsklemmen nach DIN 19428:2018, Schutzhauben, Halterungen, etc.) verwendet
werden. Der Hersteller haftet nicht für Schäden an Leib und Leben des Anwenders, wenn dieser nicht zugelassenes Zubehör
verwendet.
DEUTSCH
27