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Einleitung
Zu viel Sitzen, zu viel Stehen, falsche Ernährung: nach übereinstimmenden
Schätzungen leiden 20 % aller Europäer an venösen Beinleiden, mehr als die
Hälfte davon ist von einem fortgeschrittenen Venenleiden betroffen.
Die weltweite Zivilisationskrankheit fängt meist harmlos mit Kribbeln in den Bei-
nen an, schwere, dicke und müde Beine folgen, Besenreiser und Krampfadern
zeigen sich.
Was passiert bei einer Venenerkrankung? Venen sammeln das verbrauchte
Blut im Gewebe und transportieren es zum Herzen zurück. Beinmuskulatur und
Venenklappen pressen dabei durch Anspannen und Erschlaffen wie eine Pum-
pe das Blut in den Venen nach oben Richtung Herz. Kommt es aber durch an-
dauerndes Stehen, Sitzen, Übergewicht, Überanspruchung oder auch erbliche
Veranlagung zu Stauungen, fließt das Blut nicht richtig ab – die Venen wände
werden überdehnt. „Dicke" Beine sind die Folge, das geschwollene Bein kann
ein Ödem bilden, weil Flüssigkeit und Eiweiß durch die erschlaffte Venenwand
in das Gewebe gelangen. Wenn der venöse Stau dann zum Dauerzustand wird,
ist ein Arztbesuch dringend erforderlich.
Spezielle Geräte zur wechselnden Kompression der Extremitäten haben sich
als besonders effektiv und zeitsparend bei der Therapie von Venenleiden, aber
auch zur Bekämpfung von Lipödemen herausgestellt.
Der
ist ein solches Gerät. Es wurde in enger Zu-
sammenarbeit mit Fachärzten (Phlebologen) entwickelt und ist leicht zu hand-
haben.
Die Beine werden vom
durch ein auf- und ab-
schwellendes Luftpolster massiert, dadurch wird die Wirkung der Beinmuskel-
pumpe bei Gehübungen simuliert. Der venöse Rückfluß verbessert sich, ange-
sammelte Flüssigkeit wird mobilisiert und kann ausgeschwemmt werden.
Das Prinzip AIK
Die intermittierende (wechselnde) Kompression, die nicht durch eine Massa-
ge von Hand erzeugt wird, sondern durch einen Apparat, nennt man in der
Medizin apparative intermittierende Kompression oder kurz AIK. Sie ist eine
Anwendung pneumatischer Wechseldruckverfahren. Von Ärzten verordnet wird
sie bei der Therapie von venösen oder lymphatischen Erkrankungen. Bei der
Thromboseprophylaxe und bei Sportverletzungen wird sie ohne die Risiken ei-
ner medikamentösen Behandlung angewendet.
Mit der AIK wird die Funktion der natürlichen Muskelpumpen des menschlichen
Körpers nachgeahmt. Luft wird mit wechselndem Druck z. B. in doppelwandi-
ge Beinmanschetten gepumpt. Der Druck wird in definierten Zeitabschnitten
auf- und abgebaut. Die Höhe des Drucks sollte je nach Empfinden des Anwen-
ders einstellbar sein und in keinem Fall 120 mmHg überschreiten. Die Behand-